Nina Patricia Hänel: über Ihre Arbeit

Hands-on-Praktiken und kollaborative Lern- und Entfaltungsräume

Eigenes sich im Inneren vollziehendes Bewegt-Sein und Sich-Bewegen in seiner kinästhetischen, emotionalen und mentalen Komplexität erleben und veräußern zu können und wollen, begleiten mich seit meinem Tanzstudium in den 1990er Jahren. Mir tanzkünstlerische und körperliche Werkzeuge als Tänzerin anzueignen, bedeuteten für mich immer schon die Notwendigkeit, den Blick nach Innen zu richten – phasenweise auch in übermäßigen Umfang – und Fragen zu stellen. Bewegung in ihrer ganzheitlichen Komplexität zu durchdringen war über viele Jahre ein Weg, verkörpertes, kinästhetisches Wissen performativ zu veräußern. Seit 2011 Jahren vertiefe ich mein Körperwissen in Ausbildungen somatischer Praktiken, durch die Feldenkrais-Methode® und derzeit in der Somatic Movement Education im Rahmen der Body Mind Centering Ausbildung®.

Die intensive Beschäftigung mit somatischen Praktiken schließt heute nicht mehr nur meine eigene tanzkünstlerische und körperliche Praxis ein, sondern auch Fragen nach dem Ermöglichen selbstregulativer und kollaborativer Lern- und Entfaltungsräume. Wir leben in einer Zeit des Übergangs zwischen einem Weltbild mit einem handlungsmächtigen, individualistischen Subjekt im Zentrum hin zu globalen Beziehungsgeflechten, verwobenen Interrelationalitäten und neuen Formen von Kollektivität und Kollaboration, die den Blick auf nachhaltige, ressourcenschonende und solidarische Lebensweisen lenken. Diese neuen Verbindungen fragen nach Formen ganzheitlichen Partizipierens, Teilhaben-Könnens und -Lassens und Mitgestaltens, die Menschen in ihrem je eigenen verkörperten, sinnlichen und sinnhaften So-Sein miteinschließen. Wie können wir im Kontakt mit uns selbst sein als Voraussetzung dafür, uns empathisch auf ein ganzheitliches, diverses Mit-Einander einlassen zu können, um gemeinsam, vom je Eigenen ausgehend, etwas zu bewegen?

Foto: Paul Leclarie

Foto: Paul Leclarie


Zurück
Zurück

5 Questions for Margrét Sara Guðjónsdóttir

Weiter
Weiter

Vier Fragen an Fanja Raum