Drei Fragen an Michael Lourenco

Michael Lourenco unterrichtet dienstags von 15:00 bis 16:00 Uhr eine Qi Gong-Klasse bei TGR. Weitere Informationen zu unseren somatischen Kursen finden Sie hier.

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TGR: Michael, als wir zum ersten Mal darüber sprachen, dass Du einen Kurs bei TGR unterrichten würdest, habe ich dich gefragt, ob Du einen Tai Chi-Kurs unterrichten möchtest. Du meintest, Qi Gong wäre hilfreicher für darstellende Künstler*innen, die in dieses Feld eintreten. Warum? Was ist der Unterschied zwischen Tai Chi und Qi Gong?

ML: Ich denke in erster Linie sind darstellende Künstler*innen immer sehr gefordert in ihrer Arbeit. Eine hohe Körperspannung ist meistens auch Teil ihrer Arbeit. Beim Qi Gong ist die Arbeit am Körper und Geist ruhiger als im Tai Chi. Hier kommen die Teilnehmer eher zur Ruhe und lernen entspannter mit ihrem Körper zu arbeiten. Beim Qi Gong lernen wir den Geist zu entspannen und ganz im Hier und Jetzt in fließende, wohltuende Bewegungen einzutauchen. Tai Chi ist eine tolle Ergänzung zum Qi Gong, wenn man diese Energie im Körper gefunden hat. Tai Chi erfordert viel mehr Aufmerksamkeit, durch die langen Abläufe, und setzt so erstmal auch unseren Geist in einen höheren Stresslevel. Es braucht daher Zeit dies zu verstehen, um dann wieder in die wohltuende fließende Entspannung zu finden. 


TGR: Dein Hintergrund ist als Schauspieler. Findest Du, dass es Möglichkeiten gibt, wie deine Schauspielausbildung dich beim Unterrichten von Qi Gong unterstützt?

ML: Die Schauspielausbildung hat mich ganzheitlich gefordert und gefördert. Dort habe ich gelernt mich und meinen Körper neu zu definieren. Z.b Tai Chi, Tanz und Fechten  waren Teil meiner Ausbildung. Ich habe Ansätze kennen gelernt, Bewegungen für meinen Körper bewußt umzusetzen und auch jede Bewegung im Detail zu verstehen. So habe ich schnell neue Bewegungen gelernt, die ich jetzt ganz explizit meinen TN weitergeben kann. 


TGR: Meinst du, dass sich das Unterrichten von darstellenden Künstlern von allgemeineren Unterrichtsgruppen unterscheidet?

ML: Ich denke, darstellende Künstler*innen sind es gewohnt mit ihrem Körper Bilder zu erzeugen, und nichts anderes tun wir im Qi Gong und im Tai Chi. Dadurch fällt es darstellenden Künstlern leichter diese Bilder umzusetzen, vor allem Tänzer*innen finden einen schnellen Zugang in diese neuen Bewegungsabläufe. Dadurch kann ich schneller an mein Ziel kommen als mit allgemeinen Unterrichtsgruppen, wo sehr viele verschieden Level unterwegs sind, und wo es mehr Zeit braucht, alle gemeinsam durch den Unterricht zu leiten. 

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